Jahrbuch für mitteldeutsche Kirchen- und Ordensgeschichte
15. Jahrgang 2019


Format: 16 x 23 cm · Umfang: 464 Seiten · Broschur ·
Preis: 22,90 Euro · ISBN 978-3-939848-69-1 · ISSN 1861-7662

Inhaltsverzeichnis des 15. Jahrgangs 2019
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Die mitteldeutsche Kirchenprovinz, deren Geschichte dieses Jahrbuch zum Gegenstand hat, ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in besonderer Weise von der innerdeutschen Teilung betroffen gewesen. Jeweils große Gebietsanteile des Erzbistums Paderborn und des Bistums Fulda lagen jenseits des Eisernen Vorhangs, der die Verbindung zwischen (Erz-)Bischof und den abgetrennten Diözesanen zunehmend erschwerte. Die daraus resultierende Notwendigkeit, eigene kirchliche Strukturen in den auf dem Gebiet der SBZ/DDR liegenden Gebieten zu schaffen, aber auch die mehr und mehr besondere Diasporasituation, die schon bald keine konfessionelle, sondern eine weltanschauliche oder ideologische Diaspora war und entsprechende pastorale Lösungen erforderte, trugen wesentlich dazu bei, dass nur wenige Jahre nach dem jetzt 30 Jahre zurückliegenden Fall der Berliner Mauer durch den Hl. Stuhl in Erfurt und Magdeburg eigene Diözesen errichtet wurden. Diese Bistumsgründungen von 1994, die im ersten, 2005 erschienen Band des Jahrbuchs für mitteldeutsche Kirchen- und Ordensgeschichte ausführlich thematisiert worden sind, jährten sich im zurückliegenden Jahr 2019 zum 25. Mal. Im hier vorgelegten 15. Band des Jahrbuchs sind nun zwei Vorträge abgedruckt, die anlässlich des Jubiläums vom Erfurter Altbischof Joachim Wanke in Heiligenstadt im Eichsfeld und vom Erfurter Emeritus für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit Josef Pilvousek in Magdeburg gehalten worden sind.

Daneben bietet der Band Aufsätze und kleinere Beiträge aus den verschiedenen Epochen der Kirchen- und Ordensgeschichte vom Mittelalter bis in die neueste Zeitgeschichte. Miszellen erinnern unter anderem an den verstorbenen Würzburger Altbischof Paul-Werner Scheele, der aus dem Erzbistum Paderborn stammte, an den Paderborner Bistumshistoriker Karl Hengst, der seinen 80. Geburtstag begehen konnte und der nicht zuletzt diesem Jahrbuch stets sehr verbunden gewesen ist, sowie an den ostdeutschen Jesuitenprovinzial Bernhard Hapig, der seine Ordensprovinz durch die schweren, gerade für die Ostprovinz so verlustreichen Kriegs- und Nachkriegsjahre geführt hat.

Mit einem Inventar der Augustinereremiten von Schmalkalden aus dem Jahr 1518 kann eine spannende Quelle zur Kirchen- und Ordensgeschichte am Vorabend der Reformation kommentiert und ediert werden.

Während der Chronikteil in bewährter Weise das wissenschaftliche Leben an den philosophisch-theologischen Ausbildungsstätten auf dem Gebiet der Kirchenprovinz dokumentiert und die Nekrologe die im vergangenen Jahr verstorbenen Geistlichen würdigen, werden im Rezensionsteil Publikationen vorgestellt, die sich mit kirchen- und ordenshistorischen Themen beschäftigen, die in besonderer Weise, zumindest aber auch das Gebiet der mitteldeutschen Kirchenprovinz betreffen. Im Zusammenhang mit dem 30. Jahrestag der friedlichen Revolution von 1989 ist hier besonders auf die Besprechung der Bestandsaufnahme des Magdeburger Bischofs Gerhard Feige hinzuweisen, der seine Erfahrungen unter den Titel „Anders katholisch“ stellt und vom „Mut zum kleinen Weg“ spricht.

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